Julian West schläft im Boston des Jahres 1887 ein – und wacht im Boston des Jahres 2000 auf! Die Welt hat sich grundlegend verändert. Sein Gastgeber, der Arzt Dr. Leete, führt ihn durch eine Stadt, die er zu kennen glaubte, und er erlebt eine Überraschung nach der anderen. Denn die Menschheit hat endlich den Schritt hin zum idealen Gemeinwesen getan … oder?
»Looking Backward: 2000–1887«, im Original erstmals im Jahr 1887 erschienen, ist die erfolgreichste Utopie des 19. Jahrhunderts und die vielleicht meistgelesene Utopie überhaupt. Dem Buch wurde die Ehre zuteil, von zahllosen Anhängern und Kritikern nachgeahmt zu werden, und es liefert bis heute Zündstoff für Diskussionen darüber, wie eine gerechte Gesellschaft einzurichten sei.
Die vorliegende Neuausgabe verbindet die wirkungsmächtige Übersetzung von Clara Zetkin mit einer neuen Einleitung, die – erstmals in deutscher Sprache – umfassend auf das Leben Bellamys eingeht und einen Schwerpunkt auf die Rezeption im deutschsprachigen Raum legt. Im Anhang werden ein aussagekräftiger Ausschnitt aus Bellamys eigener Fortsetzung Equality sowie die Rezension des Buches von William Morris publiziert.
Edward Bellamy (1850–1898) wollte als Sohn religiöser Eltern Offizier werden, studierte dann jedoch Jura und machte sich schließlich einen Namen als kritischer Journalist. Mit seinem utopischen Werk Looking Backward: 2000-1887 wurde er auf einen Schlag berühmt. Hunderte von Bellamy-Gesellschaften setzten sich alsbald für seine Ziele ein. Er zählt zu den Pionieren des utopisch-amerikanischen Romans und gilt als literarischer Hauptvertreter des US-amerikanischen Reformsozialismus.
Rezension
»Für mich war das Buch total faszinierend! Erstens weil die Welt so anders erscheint und manche Ideen so grandios gut sind. Und zweitens, weil ein trockenes und langatmiges Thema hier so anschaulich, spannend und kurzweilig verpackt wurde. Und wenn ich nicht allen „Visionen“ des Herrn Bellamy zustimme, so tat es meinem Lesevergnügen keinen Abbruch.«
Burgdame | Juli 2014 | www.burgdame.de
Rezension
»Sehr schön abgerundet wird der neuaufgelegte Roman durch ein Vorwort von Clara Zetkin und einer umfangreichen Einleitung, die auf das Leben des Schriftstellers und die politischen Verhältnisse der damaligen Zeit, eingeht. Den Abschluss bildet ein interessanter wissenschaftlicher Diskurs über die Frage ‚Wer bei wem abschrieb‘ sowie erweiternde, wichtige Bezüge zu der damaligen Zeit. Ältere Utopien sollten, meiner Meinung nach, nie als reine Literatur, ohne begleitende Erklärungen veröffentlicht werden, damit der Kontext in denen sie geschrieben wurden, erhalten bleibt.«