Finn Dever: Letzter Blick

von Bastian Martschink

Finn Dever

Die Zukunft im Kopf: der erste Fall des KI-Ermittlers Finn Dever

Julia Lang, Finanzchefin von Hearium, einem milliardenschweren internationalen Unternehmen für KI-basierte Headsets, wird in ihrem Haus brutal ermordet. Ihr 16-jähriger Sohn Ethan ist Zeuge des Verbrechens, verschweigt dies aber. Die Tat erinnert erschreckend an die vorherigen Verbrechen des »Blackvale Ripper«, eines Serienmörders, der die Stadt seit elf Monaten in Angst und Schrecken versetzt. Detective Kate Okon ermittelt auf Hochtouren. Wie immer bei scheinbar unlösbaren Fällen stößt der nebenberufliche Ermittler Finn Dever zu ihrem Team. Bei diesem Fall ist Dever außerdem von dem Wunsch nach Vergeltung getrieben: Sein Patenkind Lola war eines der ersten Opfer des Serienkillers. Seither sieht er es als seine Aufgabe, seine Gabe, in bestimmten Situationen die unmittelbare Zukunft eines Menschen sehen zu können, zu nutzen, um den Ripper zu fassen.

Im Laufe der Ermittlungen kristallisieren sich immer wieder Verdächtige heraus, die kurz darauf ermordet werden. Als Julia Langs Sohn Ethan aus der Obhut der Polizei entführt wird, verlieren zwei Polizeibeamte ihr Leben. Die Situation spitzt sich zu. Da wird Finn eine überraschende Offenbarung zuteil: Es existieren noch andere Menschen, die jeweils eine von drei außergewöhnlichen Kräften besitzen – Kräfte, die sich gegenseitig beeinflussen und entweder anregen oder blockieren können. Diese Gaben haben keine übernatürliche Natur, sondern sind das Produkt einer künstlichen Intelligenz, die auch in seinem Kopf lebt und ihm weit mehr Fähigkeiten verleihen kann, als er je geahnt hätte.

Im Wettlauf gegen die Zeit finden Kate und Finn den entführten Ethan schließlich in einer abgelegenen Hütte, wo der Fall noch einmal eine entscheidende und vollkommen unvorhergesehene Wendung nimmt …

»Die KI ist wie ein intelligenter Begleiter, der deine Fähigkeiten erweitert, ohne dich zu kontrollieren. Sie verwebt all dein Wissen mit den unbewussten Signalen und Absichten, die der Blick deines Gegenübers preisgibt, und verknüpft diese Eindrücke mit dem Wissen aus jeder verfügbaren Datenquelle, um dir das wahrscheinlichste Zukunftsszenario als Vision zu berechnen.«

Finn runzelte die Stirn. »Das wahrscheinlichste Szenario?«

»Richtig. Aber mach dir keine Sorgen: Die KI gleicht Millionen von Mustern ab und nutzt jede verfügbare Information – es gibt nahezu keine Fehler mehr. Du kannst dich vollkommen auf deine Visionen verlassen. Das ist deine Gabe, dein Vorteil – du erkennst Muster und Möglichkeiten, bevor sie eintreten.«

Leseprobe:

Bastian Martschink ist Professor für Data-driven Marketing an der Hochschule in Düsseldorf und beschäftigt sich mit Big Data, Analytik sowie künstlicher Intelligenz und deren Einsatz in der Wirtschaft. 1984 in Herne, NRW, geboren, führte ihn das Studium der Mathematik und amerikanischen Literatur nach Bochum und New York.

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